für das Gespräch mit Teenagern
Viele von euch kennen die Übung des Achtsamen Zuhörens. Dabei versuchen wir, uns im Gespräch mit anderen zurückzunehmen und unserem Gegenüber wertfrei Raum zu schenken. Durch mein Unterrichten bin ich darin recht gut geworden. Ich habe allerdings einen blinden Fleck und das sind die Gespräche mit meinem 18-jährigen Sohn. Es fällt mir wahnsinnig schwer, ihm einfach nur zuzuhören, statt gleich Antworten oder Lösungen anzubieten, mit denen ich versuche, ihm mein Wissen und meine Lebenserfahrung auf’s Aug zu drücken. Er wiederum reagiert auf die geringste Tendenz in diese Richtung mit Abblocken und Rückzug.
Wir wissen beide, dass mein Verhalten aus Liebe zu ihm resultiert, das ändert jedoch nichts daran, dass es unsere Beziehung belastet. Letztens ist mir noch während unseres Gesprächs aufgefallen, dass ich wieder in mein altes Muster des Erziehens kippe und ich habe mich entschuldigt. Mein Sohn hat darauf gemeint, dass ihm meine Meinung schon wichtig sei, dass ich sie aber bitte nur kundtun soll, wenn er fragt. Autsch.
Da es mir so schwerfällt, die Gewohnheit des Erziehens und Belehrens zu durchbrechen, habe ich mir 5 Regeln für das Gespräch mit ihm aufgestellt. Da sie für mich funktioniert haben, möchte ich sie gerne mit euch teilen.
Als ich diese Regeln zum ersten Mal ausprobiert habe, war mein Sohn leicht irritiert und hat gefragt, wieso ich nichts sage. Ich habe ehrlich geantwortet, dass ich mir vorgenommen habe, mehr zuzuhören. Nach einer kurzen Pause hat er weitergesprochen und hat sich dabei mehr geöffnet als jemals zuvor. Zu Regel 5 habe ich noch einen Tipp: Wenn du von deinen Erfahrungen erzählst, erwarte nicht, dass dein Gegenüber sie umsetzt, erwarte also kein Ergebnis. ;)
Experimentiere mit den 5 Regeln – mit deinem Teenager oder mit anderen Menschen, bei denen dir das Zuhören schwerfällt.
Liebe Gilda, danke für dein „Tun“ deine „Inspiration“
Liebe Gilda, es geht mir mit meiner 17 jährigen Tochter genauso.
Danke für deine wertvollen Tipps!
Lieber Gilda!
Wunderbarer Ansatz, danke für die 5 Regeln.
Ich glaube, dass sich viele Menschen freuen, wenn sie gehört werden und wenn man ihnen mehr Raum gibt. Zuhören und aufmerksam sein kostet nichts und bringt so viel.
Ich werde es ebenfalls üben und gleich mal damit beginnen – DANKE fürs Teilen!
Alles Liebe, Namaste,
Daniela
1-4 werde ich bei meiner 94 jährigen Mutter ausprobieren !! ;) Danke
Liebe Susanne,
Das ist sicher eine besondere Herausforderung, aber zugleich ein großartiges Übungsfeld für dich und vielleicht das größte Geschenk für deine Mutter.
Liebe Gilda!
Vielen Dank! Das werde ich probieren. Ich ertappe mich auch immer wieder, mit Lösungsvorschlägen rauszupfeffern, obwohl der andere diese gar nicht erbeten hat. Dem anderen mehr Raum geben, das wird ein neues Übungsfeld.
Danke für Dein Wirken und alles Liebe!
Susanne
Vielen Dank für die hilfreiche Übung.
Da darf ich jeden Tag mit meinen 2 Teenagern üben
Liebe Grüße
Silvia
Liebe Silvia,
Und nicht aufgeben, was glaubst du, wie oft ich mich dabei erwische, dass ich mich nach nach einer Minute Schweigen und Zuhören nicht beherrschen kann und in alte Muster falle. ;))
Danke liebe Gilda,
dieser Beitrag kommt mir sehr gelegen!!!
Herzlichst
Gerhard
Liebe Gilda,
danke fürs Teilen!
Ich versuche, Regel 5 für mich abzuwandeln in “anbieten”, da kein Leben dem anderen gleicht… und somit meine Erfahrungen vielleicht gar nicht hilfreich sind.
Liebe Roswitha,
Danke für deine Antwort! Bin am Überlegen, wie man das dann formulieren könnte. Für mich hat das von mir Erzählen nichts lehrmeisterhaftes, es ist einfach ein Teilen meiner Erfahrung. Ich sage dann oft dazu, dass ich nicht weiß, wie das in seiner Situation ist, dass ich aber diese oder jene Erfahrung gemacht habe.
Liebe Gilda, gerade richtig jetzt wo die Ferien sich dem Ende zuneigen und ja etwas an die Schule gedacht werden muss… ufff ja muss
Werd es in mir aufnehmen und als wunderbare Möglichkeit dann hoffentlich auch anwenden , danke liebe Gilda , Suzanne
Liebe Gilda, wie immer hast du es auf den Punkt gebracht! Danke dafür! Meine Tochter ist schon 22 – da geht es schon ein bisschen leichter das Gespräch auf Augenhöhe zu halten! Auch bei allen anderen Menschen in unserem Umfeld ist “richtig zuhören” immer wieder eine Herausforderung! ich versuche mir immer wieder zu denken: was ich sagen möchte, kenn ich schon, was der andere sagen möchte, kenn ich noch nicht, daher höre ich jetzt zu.
Liebe Katharina,
Danke für diesen Tipp, ist schon in meinen Werkzeugkasten einsortiert. :)
Liebe Gilda!
Vielen Dank für deine Offenheit, mit der du deine wertvollen Erfahrungen weiter gibst. Ich wünschte, ich hätte diese Regeln bei meiner Mutter anwenden können – aber es war die Zeit wohl noch nicht reif dafür. Aber ich bin mir sicher, dass es noch genügend Menschen gibt, denen ich mit der Anwendung mehr Raum geben kann, als es bisher der Fall war.
Herzliche Grüße und alles Liebe!
Vera
Danke liebe Gilda fürs Teilen. Mich beschäftigt dieses Thema auch gerade sehr – hören und gehört werden. Ich finde die Dynamik zwischen Eltern und (erwachsenen) Kindern sehr spannend, aus der Perspektive der Mutter eines 26-jährigen Sohnes und auch aus der Perspektive der erwachsenen Tochter. Diese eingelernten Muster durch gesunde, fruchtbarere zu ersetzen fällt mir schwer, aber Meditation hilft mir alles etwas klarer zu sehen und zwischen Reiz und Reaktion etwas Zeit zu gewinnen. Bis bald, herzlichst, Carina
Liebe Gilda! Sehr wertvoll. Danke Dir. Wir lernten uns bei der Ausbildung Meditation kennen. Renate aus Kärnten